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العنوان
Der Reiseroman
eine kulturelle vergleichende Studie
am Beispiel der Romane (Vergiss Ägypten) von Barbara Frischmuth und (Šahrazād ʿalā buḥayrat Jinῑf / Scheherazade am Genfer See) von Gamil Atiyya Ibrahim/
المؤلف
Nour, Dalia Gaafar.
هيئة الاعداد
باحث / Dalia Gaafar Nour
مشرف / Amani Kamal Saleh
مشرف / Abdel Hamid Marzouk
مشرف / Abdelmoatey Saleh
تاريخ النشر
2019.
عدد الصفحات
228 p. ;
اللغة
الألمانية
الدرجة
ماجستير
التخصص
الآداب والعلوم الإنسانية (متفرقات)
تاريخ الإجازة
1/1/2019
مكان الإجازة
جامعة عين شمس - كلية الألسن - اللغة الالمانية
الفهرس
Only 14 pages are availabe for public view

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Abstract

Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die interkulturellen Aspekte im deutschen Reiseroman „Vergiß Ägypten“ von Barbara Frischmuth und ägyptischen Reiseroman „Šahrazād ʿalā buḥayrat Jinῑf / Schehrazad am Genfer See“ von Gamil Atiyya Ibrahim aufzuzeigen (anhand einer analytischen und vergleichenden Studie der beiden Reiseromane des deutsch – arabischen Kulturdialogs).
Dieses Forschungsprojekt versucht, einen systematischen Überblick über die Vor- und Nachteile der Interkulturalität im deutschen und ägyptischen Reiseroman und über die wesentlichen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen beiden herauszuarbeiten.
Die Forschung erklärt das Verhältnis von Orient und Okzident, die Möglichkeiten des Kulturaustausches zwischen dem Westen und dem arabischen Raum und die wechselseitige Auswirkung zwischen dem Reiseroman und der interkulturellen Interaktion, besonders in der heutigen Zeit, in der Begriffe wie „Globalisierung“, „Interkulturalität“ und „Multikulturalität“ herrschen.
Die vorliegende Arbeit basiert auf Ansätzen, die im Bereich der interkulturellen und postkolonialen Literaturtheorie angesiedelt sind. Außerdem wird die vergleichende Methode der amerikanischen Schule angewandt, um die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden literarischen Werken darzulegen.
Die Studie gliedert sich in vier Kapitel:
Das erste Kapitel teilt sich in drei Teile. Im ersten Teil setze ich mich mit der Begriffsbestimmung auseinander. Die Begriffe wie „Interkulturalität“, „Multikulturalität“ und „Transkulturalität“ werden dargelegt und deren wichtigsten Unterschiede beschrieben und erklärt. Darauf folgt ein Überblick über die geschichtliche Entwicklung des Reiseromans im Zeitalter der Globalisierung und modernen Techniken. Nach der allgemeinen Einführung und der näheren Erläuterung des Interkulturalitätsdiskurses folgt eine Darstellung der Bedeutung der „Interkulturalität“ im Zeitalter der Globalisierung.
Das zweite Kapitel umfasst eine Interpretation des deutschen des deutschen Reiseromans „Vergiss Ägypten“ von Barbara Frischmuth und ägyptischen Reiseromans „Šahrazād ʿalā buḥayrat Jinῑf / Scheherazade am Genfer See“ von Gamil Atiyya Ibrahim. Am Anfang werden die Biografien von Barbara Frischmuth und Gamil Atiyya Ibrahim dargestellt. Dann werden die Inhaltsangabe der beiden Werke eingeführt und die Interpretationsmöglichkeiten des Titels untersucht. Dann widmet sich das Kapitel der Textanalyse und der Arbeit an den hier vorgestellten Romanen, wobei die Textanalyse sowohl formale als auch thematische Aspekte behandeln wird. Hier werden die interkulturellen Aspekte, wie z.B. ”Zugehörigkeit und Entfremdung”, ”Lokal und Global”, ”Akzeptanz und Widerwille” und ”Das Eigene und das Fremde” analysiert.
Das dritte Kapitel, betitelt als „die erzählende Form und die Interkulturalität“, behandelt die Reflexion der Interkulturalität in den erzählenden Elementen z.B. den Figuren, Geschehnissen, Ausdrucksweisen, im Ort und in der Zeit. Es wird auch die Figuren der beiden Reiseromane im interkulturellen Kontext analysiert. Dann wird die Beziehungen zwischen den westlichen und arabischen Figuren untersucht.
Im vierten Kapitel werden die Hauptergebnisse der Arbeit zusammengefasst und wird mittels einer komparativen Analyse versucht, die Parallelen bzw. Differenzen des literarischen Schaffens der beiden Autoren aufzuzeigen. Dabei soll auch geklärt werden, wie die Autoren mit interkulturellen Aspekten in ihrem Werk umgehen.
Die Untersuchung hat gezeigt, dass die beiden Romane sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterscheide aufweisen, wie etwa:
Erstens: Die Emigrationserfahrung
Als Kernthema der beiden hier diskutierten Autoren kann die Emigrationserfahrung erwähnt werden. Was sie jedoch gemeinsam haben, ist die Erfahrung der Konfrontation mit einer kulturell andersartigen Umgebung, die sich in ihrer literarischen Arbeit widerspiegelt.
Ihre Entscheidung, sich in einem fremden Land niederzulassen, in diesem Fall Genf und Ägypten, ist von ihnen selbst gefällt worden. Die Gründe sind dabei bei Gamil Atiyya Ibrahim gänzlich andere als bei Barbara Frischmuth. Hier muss klar zwischen dem Wegmüssen und dem Wegwollen unterschieden werden.
Im Gegensatz zu Gamil Atiyya Ibrahim, der dazu gezwungen wurde, seine Heimat zu verlassen und in die Schweiz auszuwandern, reist Barbara Frischmuth freiwillig nach Ägypten. Daher ist die Art, wie die beiden mit der anderen Kultur umgehen, anders gelagert.
Bei Gamil Atiyya Ibrahim kommt eine gewisse Aussichtslosigkeit hinzu, die ihn zu seinem Aufbruch in Richtung Schweiz bewegte. Er beschloss nämlich, sein Heimatland zu verlassen, weil er keinen Sinn mehr darin sah, weiterhin in Ägypten zu leben. Barbara Frischmuth hingegen verlässt ihr Heimatland aus Neugierde, um eine neue Kultur/ ein neues Land kennenzulernen. Ihre Reise in den Orient erinnert an eine Expedition, an die Entdeckung einer neuen Welt. Die Menschen, das Land Ägypten sowie ihre Kultur und Geschichte betrachtet sie mit Faszination.
Zweitens: Identität
In beiden Romanen ist die Suche der Protagonisten nach der eigenen Identität strukturbildendes Element. Jedoch unterscheiden sie sich auch: Valerie begibt sich auf die Suche nach ihrer Identität, indem sie ihr Leben mit den Lebensgeschichten von den in Ägypten lebenden europäischen Frauen in Verbindung bringt und daraus Parallelen zieht. In Gamil Atiyya Ibrahims Roman verkörpert stets der Ich-Erzähler die Identitätssuche. Er wird mit einem fremdkulturellen Gegenüber konfrontiert, in dessen Spiegel seine eigene Identität greifbar wird.
Tatsächlich spielen gewisse Motive in beiden Romanen eine Rolle. Gamil Atiyya Ibrahims Roman „Schehrazad am Genfer See“ offenbart eine äußerst konfliktreiche Begegnung mit dem Fremden, die in Form von Imperialismus bereits in die Welt
Gamil Atiyya Ibrahims eingebrochen war und seine Identitätsbildung durchgehend belastet. So kommt das Thema Korruption in seinem Werk zur Sprache. Dies ist bei Barbara Frischmuth nicht der Fall. Die vorherrschenden Thematiken in Frischmuths Roman sind das Nichtverstehen der Anderen, die Toleranz, der Respekt und die Integration sind u.a. Der Roman bleibt jedoch weit hinter den politischen und sozialen Gründen zurück, die hinter der Korruption, Ausbeutung und Armut stehen. In Barbara Frischmuths Roman Vergiss Ägypten ist die affirmative Perspektive vorhanden. Amir Mansour Bavar nennt dies eine affirmative oder optimistische Perspektive, die „[…] Hoffnung aufkommen [lässt], dass verschiedene Kulturen, trotz (oder wegen) der Unterschiede, zusammenfinden können.“ Dies ist bei Gamil Atiyya Ibrahim nicht der Fall.