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العنوان
Trauer in der Frauenliteratur am Beispiel der Romane ,,Der kleine Rest des Todes“ von Ulla Lenze und ,,Hinter dem Paradies“ von Mansura Eseddin /
المؤلف
Abdellatif, Neamat Abdellatif Ibrahim.
هيئة الاعداد
باحث / Neamat Abdellatif Ibrahim Abdellatif
مشرف / Ola Adel
مشرف / Fayza Saad
مناقش / Hend Asaad
تاريخ النشر
2019.
عدد الصفحات
177p. :
اللغة
الألمانية
الدرجة
ماجستير
التخصص
الأدب والنظرية الأدبية
تاريخ الإجازة
1/1/2019
مكان الإجازة
جامعة عين شمس - كلية الألسن - اللغة الالمانية
الفهرس
Only 14 pages are availabe for public view

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Abstract

Trauer in der Frauenliteratur am Beispiel der Romane ,,Der kleine Rest des Todes“ von Ulla Lenze und ,,Hinter dem Paradies“ von Mansura Eseddin
Ziel der Arbeit ist es, die Thematisierung von Trauer in der deutschen und arabischen Frauenliteratur anhand der ausgewählten Romane genauer zu untersuchen. Die Arbeit beschäftigt sich zunächst mit den psychologischen Folgen der Trauer in den beiden Werken. Dabei wird die Trauer aus feministischer Sicht aufgezeigt. Angeknüpft wird dabei an die Untersuchung der Erzähtechniken zur Darstellung der Trauer in den Romanen. Zum Schluss werden die in der Einleitung gestellten Fragen diskutiert und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Romane festgestellt.
Die vorliegende Arbeit lehnt sich methodisch zunächst an das Phasenmodell Verena Kasts an. Anschließend wird sich mit den Ähnlichkeiten zwischen den Romanen und dem Modell auseinandergesetzt. Abschließend wird das analytische Beschreibungsmodell der Erzählung von Martinez und Scheffel auf die Romane angewendet, um die Inszenierung von Trauer durch die Erzählstruktur näher zu beleuchten. Da die Zielsetzung dieser Studie der Vergleich der beiden Werke ist, bedient sich die Arbeit der vergleichenden Methode der amerikanischen Schule. Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Werke bei der Darstellung der Trauer als menschliches Gefühl werden nämlich festgestellt.
Die vorliegende Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, eine Einführung, zwei Kapitel und Ergebnisse der Arbeit.
In der Einleitung werden der Gegenstand der Arbeit, das Ziel und die Fragestellung der Arbeit, der Forschungsstand und die Forschungsmethode dargestellt.
In der Einführung wird ein Überblick über die Definition und Merkmale der Frauenliteratur sowie über die Themen der deutschen und arabischen Frauenliteratur gegeben. Anschließend wird ein kurzer Überblick über die beiden Autorinnen Ulla Lenze und Mansura Eseddin sowie ihre Romane gegeben.
Im ersten Kapitel wird Trauer definiert. Die Entstehung und Entwicklung der Phasenmodelle bei Sigmund Freud und der schweizerisch-amerikanischen Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross werden dann dargestellt. Danach werden die vier Phasen von Kasts Modell beschrieben. Diese sind Phase des Nicht-wahrhaben-Wollens, Phase der aufbrechenden Emotionen, Phase des Suchens und Sich-Trennens und Phase des neuen Selbst- und Weltbezugs. Danach werden die Phasen festgestellt, die die Protagonistinnen in den beiden Romanen durchlaufen. Abschließend wird die Beziehung zwischen Trauer und Identität bei den Protagonistinnen erläutert.
Das zweite Kapitel untersucht die autobiographischen Züge in den beiden Romanen. Beide Romane weisen Parallelen zwischen der Hauptprotagonistinnen und den Autorinnen auf. Beide Autorinnen haben wie die Protagonistinnen den Vater verloren. Dann werden die Zeitdarstellung, der Modus, die Stimme und der Raum in den beiden Romanen anhand von Martinez und Scheffels analytischen Beschreibungsmodell der Erzählung interpretiert. Untersucht werden, wie diese Erzählstrukturen die Trauer der Protagonistinnen reflektieren.
Zum Schluss werden die Ergebnisse der Arbeit ausgeführt. Die Antwort auf die in der Einleitung gestellten Fragen wird dargestellt. Dabei werden zudem die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Romane bei der Thematisierung von Trauer sichtbar. Einige dieser Ergebnisse sind:
Durch die Untersuchung der ausgewählten Romane konnte die Frage beantwortet werden, wie die Trauer der Protagonistinnen in den beiden Werken inszeniert wurde. Mithilfe des Phasenmodells Kasts und der Untersuchungen Littlewoods und Bowlbys u. a. konnten die Stellen festgestellt werden, die Trauer der Protagonistinnen um deren Verluste inszenieren. Inhaltlich lassen sich verschiedene psychische und physische Folgen der Trauer in den beiden Romanen feststellen. Depressive Symptome, Angst, Einsamkeit, Schuldgefühle, Zorn, Halluzinationen sowie Ruhelosigkeit sind bei Ariane und Salma zu finden. Das Suchen-Finden-Trennen, das Kast zu der Trauerarbeit zählt, kann aus der Handlung in den beiden Romanen erschlossen werden.
In Bezug auf die Fluchtmechanismen und Bewältigungsstrategien, die die Protagonistinnen während ihrer Trauerarbeit verfolgen, stellt die Arbeit Folgendes fest. Ariane und Salma setzen einige Bewältigungsstrategien um, wie sozialen Rückzug, Vermeidung der mit dem Verstorbenen verbundenen Orte und Gegenstände, Ablenkung und Hinwendung zu anderen, um Trost und Zuwendung zu bekommen.
Die Zeitverhältnisse im Roman sind so angelegt, dass sie die Trauer der Protagonistinnen inszenieren. Die narrative Anachronie eignet sich für ihre Suche nach ihren Vätern. Durch die vielen partiellen, externen Analepsen erinnern sie sich an ihre Väter. Die beiden Autorinnen verwenden Formen des Erzählens, die die Gefühle und Reaktionen auf den Verlust darstellen, und zwar, die Dehnung und die Pause. Durch die repetitive Erzählung zeigen sich die ständige Beschäftigung mit den Verstorbenen.
Der Raum in den beiden Romanen inszeniert die Trauer der Protagonistinnen. Iim Roman „Der kleine Rest des Todes“ ist der Raum ein Spiegel des psychischen Zustands Arianes. Dabei identifiziert sich Ariane an mehreren Stellen mit dem Raum. Zudem ist der Wechsel der Räume für Ariane eine Strategie zur Bewältigung der Trauer – durch das ziellose Fahren und das Erinneren an den beliebten Raum die Palani-Berge. Darüber hinaus inszeniert der Wechsel der Räume im Roman Arianes Trauer. Ihr zielloses Fahren ist ein Versuch, ihre Suche nach ihrem Vater zu verhindern. Im Rahmen der Untersuchungen von Bowlby kann die bedeutungsstiftende Funktion der Auswahl der Räume im Roman erläutert werden. Die Semantisierung des Unfallorts am Ende des Romans steht für Arianes Sich-Trennen von ihrer Trauer und ihrer Angst vor dem endgültigen Erkennen, dass ihr Vater tot ist. Der Raum im Roman „Hinter dem Paradies“ ist von großer Bedeutung. Der Raum im Titel, das Paradies, stellt für Salma den Ausweg aus ihrer Trauer um ihre Verluste dar. Sie schließt ihre Augen und stellt sich ein farbiges Paradies vor, in dem sie Frieden findet. Die Räume im Roman stehen auch in Verbindung mit Salmas Trauer. Die Natur spiegelt ihre Trauer. In den Räumen, die mit ihrem Vater verbunden sind, sucht sie ihn. Schließlich trennt sie sich von ihnen und führt ihr Leben weiter