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العنوان
”Verben des Besitzens” im Deutschen und ihre Wiedergabemöglichkeiten im ArabischenEine :
المؤلف
El-Demerdash, Eman Mounir Ahmed Yussuf.
هيئة الاعداد
باحث / إيمان منير أحمد يوسف الدمرداش
مشرف / صلاح نصر محمد الأكشر
مشرف / سعيد حسن بحيري
تاريخ النشر
2014.
عدد الصفحات
227 p. :
اللغة
الألمانية
الدرجة
ماجستير
التخصص
اللغة واللسانيات
تاريخ الإجازة
1/1/2014
مكان الإجازة
جامعة عين شمس - كلية الألسن - اللغة الألمانية
الفهرس
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Abstract

Gegenstand und Zielsetzung der Arbeit
Gegenstand dieser Arbeit ist ein ausgewählter Wortschatzbereich des Deutschen, nämlich die Verben des Besitzens, worauf sich das Interesse vieler Sprachwissen-schaftler und Lexikographen seit dem Beginn der 80er Jahre - besonders im Rahmen der „Wortfeldtheorie“ - richtet und sich für seine Entsprechung im Arabischen ein größerer Bestand an Verben finden lässt.
Die Konzeption der deutschen Feldtheorie, welche erst von dem Germanisten Jost Trier 1931 entwickelt wurde, basiert auf dem Grundprinzip, dass sich ein Wort im Sprachsystem nicht isoliert erklären lässt, da es anderen Begriffsverwandten - rein semantisch gesehen - paradigmatisch bzw. syntagmatisch eng benachbart ist, die gemeinsam ein Wortfeld bilden und ein ganzes Bedeutungsspektrum abdecken soll. Einen wesentlichen Anstoß hat die Feldlehre somit für die Entwicklung der Sprachwissenschaft des 20. Jahrhunderts wie für die der modernen Semantik gegeben.
Die vorliegende Arbeit versteht sich als eine semantisch-kontrastive Studie, die versucht, den paradigmatisch-methodischen Ansatz der Wortfeldforschung zur Systematisierung der onomasiologischen Darstellung des Wortschatzes auf das Feld der Verben des Besitzens im Deutschen und Arabischen anzuwenden, wobei das Hauptgewicht mehr auf die deutschen Besitzwechselverben als bedeutende semantische Unterklasse der Besitzverben sowie auf deren Entsprechungen im Arabischen gelegt wird.
Für den Zweck der semantisch-kontrastiven Analyse wurde eine Gesamtliste von 68 deutschen Verben zum Wortschatzbereich der Besitzwechselhandlungen ausgewählt, welche sich in Wesen und Modalitäten gründlich unterscheiden lassen. Es werden im Laufe der vorliegenden Arbeit vier Verbgruppen vorgestellt, nämlich einerseits die Verben des Gebens, des Nehmens, des Bekommens und andererseits die des Tauschens. Die dazu gehörenden Verben sind vor allem durch das hierarchische Verhältnis „Allgemeines-Spezielles“ signalisiert.
Wie sich das Arabsiche an entsprechender Stelle verhält, ist allerdings die wichtige Aufgabe der kontrastiven Studie anzusehen. Demzufolge soll hier der Versuch unternommen werden, die der vorliegenden Arbeit zugrundeliegende thematische Ausrichtung besonders aus dem Bereich des islamischen Vermögensrechts (arab. fiqhi lmuʽa:mala:t فِقهِ المُعَامَلات) einzugrenzen.
Für die kontrastive Studie sind folgende Fragen von Belang:
(f) Wie wirkt sich der Feldgedanke auf die Entwicklung der deutschen Sprach-wissenschaft sowie der arabischen Nationallexikographie aus?
(g) Mit welchen Kriterien können die zu dem Wortfeld des Besitzens gehörenden Verben bestimmt sowie von anderen benachbarten Feldern abgegrenzt werden?
(h) Gibt es, obwohl das Grundkonzept des Besitzbegriffs in der Beschreibung von Besitz- und Besitzwechselrelationen im Deutschen und Arabischen gleichgestellt wird, doch eigene Traditionen der Subklassifikation der untersuchten Wortfeldlexeme?
(i) Weisen arabische Wiedergabemöglichkeiten der deutschen Besitzwechsel-verben entsprechende semantische und morphologische Eigenschaften auf?
(j) Welche paradigmatischen Sinnrelationen erfüllt die Binnenstruktur des Wortfeldes der Besitzverben im Deutschen wie im Arabischen?
Methode und Aufbau der Arbeit
Die vorliegende Arbeit bedient sich methodisch der semantisch-kontrastiven Analyse. Deutsche Besitzwechselverben werden denen im Arabischen gegenübergestellt, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten. Der semantische Aspekt steht zwar im Mittelpunkt der Untersuchung, der lexikalisch-morphologische wird aber ebenfalls berücksichtigt. Die Arbeit ist dazu wie folgt aufgebaut:
Die vorliegende kontrative Studie gliedert sich in eine Einleitung, drei Haupt-kapitel, eine Zusammenfassung und Ergebnisse der Arbeit sowie das Literatur-verzeichnis.
In der Einleitung werden Gegenstand, Ziel, Methode und Aufbau der Arbeit erörtert. Das erste Kapitel bildet zunächst den theoretischen Rahmen der kontrastiven Untersuchung, da es einen Überblick über die Entwicklung des Feldgedankens in der deutschen Sprachwissenschaft wie auch in der arabischen Nationallexikographie gibt. Hieran anknüpfend werden die im Rahmen der deutschen Feldforschung festgestellten Züge der Inhaltsanalyse eines Wortfeldes, welche die Grundlage sowohl für das 2. Kapitel als auch das 3. Kapitel bildet, ausführlich dargelegt.
Das 2. und 3. Kapitel bilden den eigentlichen Hauptteil dieser Arbeit, welcher der semantisch-kontrastiven Analyse der Besitzwechselverben im Deutschen wie im Arabischen gewidmet ist.
Schließlich folgt das Schlusskapitel „die Zusammenfassung und Ergebnisse der Arbeit“, wobei versucht wird, eine kurze Darstellung der aus den einzelnen Untersuchungen gewonnen Ergebnisse sowie konkrete Antworten auf die am Anfang der kontrastiven Untersuchung gestellten Fragen zum Thema „Verben des Besitzens im Deutschen und ihre Wiedergabemöglichkeiten im Arabischen“ zu geben. Des Weiteren verfügt die vorliegende Arbeit über ein reiches Literaturverzeichnis.
Zum Korpus
Als Basis der semantischen Analyse im 2. und 3. Kapitel dient eine Auswahl allgemeinsprachlicher wie auch spezifischer Wörterbücher des Deutschen und Arabischen. Dies lässt sich wie folgt unterscheiden:
Für das deutsche Korpus stehen erst die Quellen: „Das Wortfamilienwörterbuch der deutschen Gegenwartssprache“ von Gerhard Augst, „Wörterbuch der Valenz etymologisch verwandter Wörter“ von Karl-Ernst Sommerfeldt und ‎Herbert Schreiber, „Verben in Feldern - Valenzwörterbuch zur Syntax und Semantik deutscher Verben“ von Helmut Schumacher.
Für das arabische Korpus stehen erst die Quellen: „Lisa:nu lʽarab لِسَانُ العَرَب“ von ʼIbni Manḍu:r إبنِ مَنْظُور, „Almuʽğamu lwaṣi:ṭ المُعْجَمُ الوَسِيط“ von Šawqi: Ḍi:f شَوقِي ضِيف, „Muʽğamu lmuṣṭalaḥa:ti lma:liyyati wa liqtiṣa:diyyah fi: luġati lfuqaha:ʼ مُعْجَمُ المُصْطَلَحَاتِ المَالِيَّةِ والاقْتِصَادِيَّةِ فِي لُغَةِ الفُقَهَاء“ von Nazi:h Ḥamma:d نَزِيه حَمَّاد, „Almuʽğamu liqtiṣa:di lʼisla:mi: المُعْجَمُ الاقْتِصَادِي الإسْلامِي“ von ʼAḥmadu Ššarba:ṣi: أحْمَدُ الشَّرْبَاصِي.
Ergebnisse der Arbeit
Im Zuge der sprachanalytischen Darstellung der betroffenen Besitzverben beantwortet diese Arbeit die Frage, inwieweit und in welcher Weise sich der Feldgedanke in beiden Sprachen überlappen lässt. Die wichtigsten Ergebnisse dieser Arbeit sind nachstehend zusammengefasst:
1. Der Feldgedanke hat sich und wird in der deutschen Linguistik als eine so vorzügliche Hilfe zur angemessenen Beschreibung der semantischen Seite des Wortschatzes und der innersprachlichen paradigmatischen Bezüge etabliert.
Obwohl die frühesten arabischen Sprachgelehrten im Laufe der Entstehungs-geschichte der Nationallexikographie den richtigen Kern der Feldtheorie schon längst berührt haben, fehlte es ihnen jedoch eine eigene explizite Theorie dazu zu formulieren.
2. Es wird vor allem bewiesen, dass jene Handlung des Besitzwechsels - sowohl im Deutschen als auch im Arabischen - einseitig oder wechelseitig erfolgen kann. Die kontrastive Studie unterscheidet in diesem Bezug vier Verbgruppen, nämlich einerseits die Verben des Gebens, des Nehmens, des Bekommens und andererseits auch die des Tauschens.
3. Die morphologische Struktur der Besitzwechselverben im Deutschen wie im Arabischen spielt eine wesentliche Rolle bei der Modifizierung der Bedeutung der betreffenden Verben, und zwar mit Hilfe von präfigierenden Verbzusätzen im Deutschen als auch von Zusatzelementen (ar. ḥuru:f za:ʼidah حُرُوف زَائِدة) im Arabischen.
4. Wie die semantisch-paradigmatische Binnenstruktur des Wortfeldes aussieht, fällt hier auch in den Kreis der kontrastiven Studie, so dass es aufgrund dieses begrifflichen Netzes an deutschen wie arabischen Besitzwechselverben zu einer Reihe von semantisch eng verbundenen Relationen der Synonymie (arab. attara:duf التَّرَادُف), Antonymie (arab. attaḍa:d التَّضَاد) und Hyponymie (arab. alištima:l الاشْتِمَال) in Betracht kommt.