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العنوان
Die explizite versus implizite Grammatikvermittlung im DaF-Unterricht in Ägypten
masterarbeit im Fachgebiet Methodik/Didaktik im Fach Deutsch als Fremdsprache /
المؤلف
Mostafa,Heba Ramadan Abdelhamid.
هيئة الاعداد
باحث / Heba Ramadan Abdelhamid Mostafa
مشرف / Amal Abdallah
مشرف / Ramona Bitter -Karas
مشرف / Heba Kinawi
تاريخ النشر
2018
عدد الصفحات
117p.:
اللغة
الألمانية
الدرجة
ماجستير
التخصص
التعليم
تاريخ الإجازة
1/1/2018
مكان الإجازة
جامعة عين شمس - كلية التربية - مناهج وطرق تدريس اللغة الألمانية
الفهرس
Only 14 pages are availabe for public view

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Abstract

Die Arbeit versteht sich in ihrer Ausrichtung als deskriptiv bezeichnet. Ziel der vorliegenden Studie war es, die unterschiedlichen Unterrichtsmethoden zur Grammatikvermittlung in Ägypten zu erforschen. Dazu sollte untersucht werden, welchen Einfluss die negativen bzw. positiven Erfahrungen der Lehrkräfte als Lerner auf ihren Unterricht haben.
Zu diesem Zweck wurde zuerst in einem theoretischen Teil dargestellt, welche unterschiedliche Meinungen zur Grammatikvermittlung im Unterricht existieren, im Anschluss daran wurden im empirischen Teil die Erfahrungen sowie die Einstellungen der Lehrkräfte in den verschiedenen Institutionen (Schule, GUC und ÄDK) hinsichtlich der Grammatikvermittlung dargestellt. Dazu wurden auch die Gründe für ihre Einstellungen untersucht.
Dabei ergab sich, dass alle befragten Lehrer im DaF-Bereich ausgebildet sind. Sie haben bei ihrer Ausbildung positive Erfahrungen erlebt, die sie in ihren Unterricht übernommen haben.
Auch wenn die Ergebnisse, aufgrund der Stichprobengröße nicht verallgemeinert werden dürfen, ist es doch interessant, dass einige Befragten sich für implizite bzw. induktive Verfahren in ihrem Unterricht stehen. Aus Zeitmangel aber können sie andere unerwünschte Methode anwenden, weil sie einen bestimmten Plan mit den Lektionen haben.
Daraus kann man schlussfolgern, dass die Zeit ein wichtiger Faktor bei der Auswahl der Art der Grammatikvermittlung ist. Aus diesem Grund ist in Betracht zu ziehen, wie viel Zeit zur Erklärung grammatischer Regeln gebraucht wird. Danach stellt man den Lehrkräften ausreichende Zeit zur Verfügung.
Im Theorieteil wurde angesprochen, dass einige Forscher reine explizite Grammatikvermittlung bevorzugen, wobei andere implizite Grammatikvermittlung für unverzichtbar halten. Die beiden Meinungen wurden von den Befragten weder akzeptiert noch abgelehnt. In diesem Zusammenhang geben viele Befragten an, dass sie eine Mischung von den beiden Methoden in ihrem Unterricht durchführen. Sie stehen nicht für eine scharfe Trennung zwischen den beiden Methoden. Sie fangen zuerst implizit mit dem grammatischen Phänomen an. Danach werden die Regeln explizit durch Tabellen z.B. dargestellt.
Mit dieser Untersuchung ist schlussfolgernd zu sagen, dass die meisten Befragten nicht nur eine Methode bevorzugen, sondern sie arbeiten sowohl explizit, als auch implizit in Ihrem Grammatikunterricht. Sie führen die Art der Grammatikvermittlung auf verschiedene
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Faktoren zurück. Einige vertreten die Ansicht, dass die schwierigen grammatischen Regeln, die es nicht in der Grammatik der Muttersprache gibt, schwer zu erschließen sind. Daher muss man explizit darauf eingehen. Darüber hinaus hat sich eine Befragte an einer deutschen Schule beschwert, dass ihr die Grammatik nur implizit vermittelt wurde. Sie hatte deswegen Schwierigkeiten als Lehrerin die Grammatik zu vermitteln, da sie mit den grammatischen Termini nicht vertraut war. Aus diesem Grund versucht sie in ihrem eigenen Unterricht, zwischen den beiden Methoden zu variieren. Sie verfolgt die SOS-Methode bei der Grammatikvermittlung. Nach dieser Methode kommt zuerst die implizite Grammatikvermittlung. Darauf folgt die explizite Erklärung der grammatischen Regeln.
Andere Befragte gehen sowohl explizit, als auch implizit vor, da sie der Meinung sind, dass die implizite Grammatikvermittlung Spaß beim Lernprozess macht. Darüber hinaus könne man nicht auf die explizite Grammatikvermittlung verzichten, weil die StudentInnen, bzw. die KursteilnehmerInnen dadurch aktiv am Lernprozess beteiligt sind. Die Lerner sollten sich mit der Sprache auseinandersetzen und nicht die neu gelernte Sprache passiv aufnehmen. Somit können die Lernenden große, bzw. schnelle Fortschritte beim Lernen der Sprache machen.
Durch die Befragung wurde nachgewiesen, dass die explizite, sowie die implizite Grammatikvermittlung ihre Vorteile haben. Die Variation zwischen den beiden Methoden spielt eine große Rolle beim Lernen der Grammatik. Die expliziten, bzw. die traditionellen Methoden bei der Grammatikvermittlung kann man nicht einfach außer Acht lassen. Das hat auch mit den Lerntraditionen in Ägypten zu tun. Die ägyptischen Lerner sind daran gewöhnt, die grammatischen Regeln passiv aufzunehmen, ohne sich dabei Mühe zu geben, die Regeln selbst zu erschließen. Sie orientieren sich meistens an den Prüfungen. Daher spielen die Drillübungen eine nicht unwichtige Rolle beim Lernen der Grammatik, weil sie ihnen dabei hilft, die Prüfungen zu bestehen. Die implizite Grammatikvermittlung hingegen macht Spaß beim Lernen der Grammatik und fördert das autonome Lernen, sowie das Selbstvertrauen der StudentInnen, weil sie selbst die Regeln erschließen können.
Aus der gesamten Untersuchung ist das Fazit gezogen, dass man in den Schulen zum Teil auf die Quantität der Grammatik im Unterricht fokussiert, da die Lehrkräfte mit den Lehrbüchern stark verbunden sind. Sie müssen mit dem ganzen Schulbuch in bestimmter Zeit fertig sein, wobei an den Sprachinstituten, sowie an der GUC, man größeren Wert auf die Art und Weise der Grammatikvermittlung im DaF-Unterricht legt. Dort müssen die Lehrkräfte vor der Arbeit ausgebildet werden. Im Gegensatz dazu sind Lehrer in den Schulen. Sie können direkt nach
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dem Studienabschluss an der Universität eine Stelle an einer Schule bekommen. Sie müssen keine Ausbildung, bzw. Zusatzqualifikation machen.
So kann man sagen, dass der DaF-Unterricht im Großen und Ganzen am ÄDK und an der GUC sinnvoller, als in den Schulen geplant wird, da die Lehrer dafür stark ausgebildet sind. Planungshilfen werden ebenso zur Verfügung gestellt und anhand eines Praxisbeispiels besprochen.
Dazu kommt die Arbeit zum Ergebnis, dass für die Durchführung eines guten Grammatikunterrichts nicht ausreichend ist, nur positive Erfahrungen in der Universität, bzw. der Ausbildung und beim Lernen einer Fremdsprache zu erleben. Man muss als Lehrer selbst viel üben. Daher kommt die Wichtigkeit der Ausbildung, insbesondere bei einer dualen Ausbildung5.
Die praktische Untersuchung dieser Arbeit musste sich weitgehend auf die Aspekte des Einflusses der verschiedenen Lehrerfahrungen auf ihre Vorgehensweise im Grammatikunterricht beschränken. Die Rolle der unterschiedlichen Lernertypen bei der Auswahl der passenden Art zur Grammatikvermittlung wurde im theoretischen Teil dargestellt und es wäre interessant in einer weiteren Studie zu untersuchen, welche von den beiden Methoden explizit oder implizit für welchen Lernertyp effektiver ist.
Es wäre überaus aufschlussreich, dieser Studie mit einer größeren Stichprobe durchzuführen und die Ergebnisse zu vergleichen.