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العنوان
Die Handlungsqualität der Personaldeixis in institutionellen
Textarten
im Deutschen und im Arabischen /
المؤلف
Abdelkader, Amira Mahmoud Ahmed.
هيئة الاعداد
باحث / Amira Mahmoud Ahmed Abdelkader
مشرف / Nabil Kassem
مشرف / Mohammed Al-Abd
مناقش / Mohammed Al-Abd
الموضوع
German Language.
تاريخ النشر
2017.
عدد الصفحات
215p. :
اللغة
الألمانية
الدرجة
الدكتوراه
التخصص
اللغة واللسانيات
تاريخ الإجازة
1/1/2017
مكان الإجازة
جامعة عين شمس - كلية التربية - اللغة الالمانية
الفهرس
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Abstract

Das Thema der vorliegenden Dissertation ist die Handlungsqualität der
Personaldeixis in institutionellen Textarten im Deutschen und im
Arabischen. Die zu behandelnden Personaldeixeis umfassen im Deutschen
ich, du, wir, ihr und Sie, die traditionell zu den Personalpronomina der 1.
und 2. Person gerechnet werden. Dazu gehören auch die Possessiva mein,
meine, dein, deine, unser, unsere, euer, eure, Ihr und Ihre und die
Reflexivpronomen der 1. und 2. Person. Auf der anderen Seite handelt es
sich im Arabischen ebenfalls um die traditionellen Personalpronomina der 1.
und 2. Person, jedoch lassen sich je nach dem orthografischen Status zwei
Klassen unterscheiden. Die erste Klasse enthält die selbstständigen
Personaldeixeis أنا ’anÁ (ich), نحن naÎnu (wir), أن ت ’anta (du (Maskulin)), أن ت
’anti (du (Feminin)), أنتما ’antumÁ (ihr (Dual)), أنتم ’antum (ihr (Plural,
Maskulin)) und أنتن ’antunna (ihr (Plural, Feminin)). Zur zweiten Gruppe
gehören die klitischen Personaldeixeis ي -Ð bzw. ني -nÐ (ich (im Naṣb-
Kasus)), نا nÁ (wir (im Naṣb-Kasus)), ك -ka (du (Maskulin, im Naṣb-
Kasus)), ك -ki (du (Feminin, im Naṣb-Kasus)), كما -kumÁ (ihr (Dual, im
Naṣb-Kasus)), كم -kum (ihr (Plural, Maskulin, im Naṣb-Kasus)) und - ك ن
kunna (ihr (Plural, Feminin, im Naṣb-Kasus)), die im nicht-nominativischen
Kasus erscheinen.
Bei den Personaldeixeis, dem Untersuchungsgegenstand der Arbeit, handelt
es sich in beiden Sprachen um die sprachlichen Mittel zur Bezeichnung des
Sprechers/Schreibers bzw. des Hörers/Lesers. In der bisherigen Forschung
lassen sich bestimmte Tendenzen bei der Beschreibung der Personaldeixeis
feststellen. In der traditionellen Grammatik hat man sie im Rahmen der
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Pronomina behandelt. Aber als Pronomina der 1. und 2. Person konnte man
sie nicht einwandfrei nach demselben Beschreibungsmuster der restlichen
Pronomina erklären. Die aus dem Lateinischen stammende Bezeichnung
Pronomen (pro: für, nomen: Name, auch Fürwort, Formwort, Stellvertreter,
Wechselwort (Metzler 1993: 487)) impliziert eine Beziehung zu anderen
Nomina (Eisenberg 2001: 165), was für die hier zu untersuchenden
Pronomina der 1. und der 2. Person nicht zutrifft, da sie selbst als adäquate
Bezeichnungsmittel für den Sprechenden und den Angesprochenen in der
sprachlichen Kommunikation (vgl. Helbig/ Buscha 2002: 208) fungieren.
Auch im Arabischen ist der Begriff ÃamÐr ضمير (Pronomen) nicht ganz
unproblematisch. Babti (1992: 584f.) betrachtet ein Pronomen als ʼism
ºÁmid اسم جامد (unabgeleitetes Nomen). Die Zuordnung zu den Nomina
begründet Babti mit distributionellen Gemeinsamkeiten, u. a. dem
Vorkommen nach Präpositionen und der Übernahme von Objektfunktionen.
Im Gegensatz dazu trennt Hassan (1994: 109) die Pronomina von den
Nomina, und zwar aufgrund der fehlenden Referenz. Sie bezeichnen nämlich
die Allgemeinheit des Anwesenden oder des Abwesenden, ohne diese zu
spezifizieren und gewinnen ihren Bezug erst durch den Kontext. Hinzu
kommt der oben angesprochene Einwand, dass die Pronomina der 1. und 2.
Person nicht für Nomina stehen, sondern Rollen in der
Kommunikationssituation bezeichnen.
Mit dem Aufkommen der situationsbezogenen Beschreibungsansätze der
Sprachmittel hat man sich um eine gerechte Erfassung der Leistung solcher
Elemente bemüht. Zunächst hat man die angemessenere Kategorie Deixis
(aus dem griech. Wort deiknynai „zeigen“) zur Bezeichnung dieser Klasse
angewandt. Zu den deiktischen Mitteln werden aber u. a. Personalpronomen
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der 1. und 2. Person, Demonstrativpronomen wie dieser, diese und
adverbiale Ausdrücke wie hier, dort, dahin (Homberger 2003: 97) gezählt.
Solche Sprachmittel gewinnen ihre Bedeutung nur durch den Bezug zur
Sprechsituation, in der sie geäußert werden (Metzler 2010: 132), und haben
somit eine Zeigefunktion auf bestimmte außersprachliche
Situationselemente oder andere Ausdrücke des Kontextes (Ulrich 2002: 58).
Die deiktischen Mittel sind in der Kommunikationssituation verankert und
dienen der gegenseitigen Orientierung zwischen Sprecher/Schreiber und
Hörer/Leser. Die Deixis findet also in einer kommunikativen Situation
zwischen Sprecher und Hörer statt, oder sie dient in einem Kontext der
Orientierung des Lesers in der vorgestellten Umwelt (Knobloch 1986: 526).
Was die Referenz angeht, beziehen sich deiktische Ausdrücke entweder auf
ein in der objektiven Realität existierendes Objekt („konkrete Deixis“) oder
auf einen Sachverhalt („abstrakte Deixis“) (Conrad 1988: 51). Die konkrete
Deixis wird auch als individuelle Deixis bezeichnet und bezieht sich auf
einen bestimmten Gegenstand, während die abstrakte Deixis (z. B. die
Pronominaladverbien) sich auf einen Sachverhalt bezieht, der durch einen
Infinitiv oder einen ganzen Satz geäußert wird (Knobloch 1986: 526). Die
deiktischen Ausdrücke werden auch indexikalische Ausdrücke genannt, die
eine Äußerung auf Personen, Gegenstände, Raum und Zeit beziehen
(Lewandowski 1990: 205).
Für die Erforschung der Deixis sind drei Disziplinen von großer Relevanz:
1. die Logik und Sprachphilosophie, 2. die kognitive Sprachpsychologie und
3. die Sprachwissenschaft. In der Logik und Sprachphilosophie geht es um
die Frage, unter welchen Umständen ein Satz wahr ist. Für einen Satz wie
ich bin jetzt hier, die deiktische Komponente enthält, kann die
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Wahrheitsfrage nur in Bezug auf die Situation, in der dieser Satz geäußert
wird, beantwortet werden. Die kognitive Sprachpsychologie beschäftigt sich
nicht mit der Bedeutung oder der Referenz der deiktischen Mittel, sondern
damit, wie von Sprecher- und Hörersystemen interne Repräsentationen der
aktuellen Situation, des Partners und der kommunikativen Ziele aufgebaut
und verändert werden. Die Sprachwissenschaft strebt dagegen an, die
Struktur der einzelsprachlichen deiktischen Systeme und ihres Gebrauchs in
Äußerungen zu beschreiben, unabhängig von der kognitiven Verfasstheit
singulärer Sprecher- und Hörersysteme1.
Das Buch ”Grundzüge der Deixis” von Sennholz gilt als ein Versuch, zu
einer allgemeinen Theorie der Deixis zu gelangen. Er versteht die Deixis als
eine gerichtete Relation zwischen einem Ausgangspunkt und einem
Zielpunkt. Der Ausgangspunkt der Deixisrelation heißt ”Origo”, ihr
Zielpunkt ”Deixisobjekt” (Sennholz 1996: 24). Nach Sennholz (ebd. 17)
wird die Deixis von sehr unterschiedlichen Forschungshorizonten bzw.
linguistischen Disziplinen betrachtet, wie z. B. von der allgemeinen
Semantik (z. B. Lyons 1977), der Pragmatik (z. B. Fillmore 1976 oder
Wunderlich 1972) oder unter referenztheoretischen Fokus (Harweg 1978).
Die Deixis wird also je nach Situation und Standpunkt entweder der
Semantik oder der Pragmatik zugeordnet. ”Die Deixis ist schließlich in der
Tat ein Phänomen, das Semantik und Pragmatik gewissermaßen vereint”
(Lenz 1997: 1). Als Beispiel auf der semantischen Ebene findet man das
1 Die Quelle ist: URL:
https://www.germanistika.upol.cz/uploads/media/VI._und_VII._Linguistische_Grundla
gen_des_Deixisbegriffs.pdf . (Stand: 15. 3. 2017)
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Buch ”Semantik der Deixis” von Cheang 1990, in dem er die Deixis wie
folgt definiert:
Deixis ist diejenige semantische Kategorie der Sprache, die
typischerweise mit dieser elementaren Sprechsituation,
selbstverständlich nicht nur der äußeren, sondern auch und in
erster Linie der inneren Situation im dargestellten Sinne,
zutiefst verbunden ist. Die optimale Beschreibung und
Erklärung der Semantik der Deixis muß sich auf die Analyse
der elementaren Sprechsituation stützen. (Cheang 1990: 49f.)
Auf der pragmatischen Ebene ist u. a. der Artikel ”Pragmatik,
Sprechsituation, Deixis” von Wunderlich 1971 zu nennen, in dem er auf die
Pragmatik eingeht, dann spricht er über die idealisierte Sprechsituation, die
er auch als den idealisierten sprachlichen Kontakt zwischen Personen
bezeichnet. Nach Wunderlich (ebd. 175 - 177) enthält jede Sprechsituation
die Äußerung eines Sprechers und eine mit dieser Äußerung etablierte
Interaktion von Sprecher und Hörer. In dieser Sprechsituation kommt die
Leistung der deiktischen Verhältnisse zum Tragen, die Bühler in drei
Systeme einteilt, und zwar Temporalsystem, Personalsystem und
Lokalsystem (ebd. 186 - 188). Wie oben erwähnt wurde, verbindet die
Deixis zwischen Semantik und Pragmatik, daher findet man Arbeiten, die
zwischen beiden Richtungen verknüpfen, wie die Arbeit von Lenz 1997. Er
erklärt (ebd. 1), dass sein Beitrag über die Diskursdeixis ”in den von einer
`pragmatischen Semantik` gesteckten Rahmen eingeordnet werden sollte.”
Die Sprachtheorie des Sprachpsychologen Bühler, die den Beginn der
modernen Deixisforschung markiert, ist unter den sprachwissenschaftlichen
Ansätzen einzuordnen. Bühler entwickelt das Organonmodell der Sprache,
in dem ein Sender einem Empfänger etwas über die Gegenstände und
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Sachverhalte der Welt mitteilt (Bühler 1934: 24f.). Die Feldertheorie von
Bühler, also die Zuordnung der Sprachmittel zum Symbol- oder Zeigfeld,
hat den Weg für die spätere handlungstheoretisch orientierte Beschreibung
der Deixeis geebnet. Er rechnet die deiktischen Ausdrücke zum Zeigfeld.
Ehlich hat diese Auffassung von Bühler übernommen und weiterentwickelt.
In seiner zweibändigen Monographie ”Verwendungen der Deixis beim
sprachlichen Handeln” (1979) und in nachfolgenden Publikationen
behandelt er die Deixis, aber nicht nur in einer face to face Kommunikation,
sondern in einer Kommunikationssituation mit räumlich und zeitlich
abgetrennten Sprecher und Adressaten. Ehlich definiert die deiktische
Prozedur als eine Orientierungsprozedur, mit der die Aufmerksamkeit des
Hörers auf ein Element im Verweisraum fokussiert wird (Ehlich 1987: 285),
was als sprachinterne Zwecke der Deixis bezeichnet wird. Außerdem
erfüllen deiktische Ausdrücke sprachexterne Zwecke sowohl auf der Ebene
des Textes als auch auf der Ebene von verschiedenen Textarten.
Die vorliegende Arbeit strebt eine handlungstheoretische Analyse der
Leistung der hier zu behandelnden deiktischen Ausdrücke anhand des
funktional-pragmatischen Beschreibungsapparats an. Das setzt zunächst bei
der formalen, semantischen und pragmatischen charakteristika der
Personaldeixeis an, was in der Terminologie der Funktionalen Pragmatik
unter sprachinterne Zwecke eingeordnet wird. Die Untersuchung der
sprachexternen Leistung der betreffenden Personaldeixeis wird anhand
eines aus wissenschaftlichen Artikeln und Zeitungskolumnen
zusammengestellten Korpus vollzogen. Hier geht es um die Beziehungen
zwischen den sprachinternen und sprachexternen Eigenschaften von
Personaldeiktika, d. h. um die Frage, ob dieselbe Leistung im Text bzw. in
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institutionell gebundenen Textarten vorkommt, oder doch neue Funktionen
dabei auftreten. Die vorliegende Arbeit geht von der Hypothese aus, dass die
Personaldeixeis verschiedene Handlungsfunktionen in unterschiedlichen
Textarten leisten, was durch die Analyse der Personaldeixeis anhand der
Korpusbelege bewiesen wird. Es sei aber erwähnt, dass die Untersuchung
der verschiedenen Ebenen nicht additiv erfolgt. Alle Ebenen werden bei der
Analyse in Relation zueinander betrachtet.
Die bisherigen Behandlungen der zu untersuchenden Elemente in beiden
Sprachen weisen wesentliche Lücken auf. Hier hat man sich meistens auf
formale Eigenschaften dieser Elemente und auf ihre sprachinternen
Leistungen beschränkt, ohne dabei auf ihre Funktionen beim sprachlichen
Handeln einzugehen. Exemplarisch für diese Herangehensweise ist die
Darstellung der Pronomina der 1. und 2. Person in den traditionellen
Grammatiken. Hierfür sei auch die Arbeit von Soliman (2001) zu nennen.
Sie behandelt in ihrer Magisterarbeit die Personalpronomina im Deutschen
und Arabischen, darunter auch die der 1. und 2. Person, und befasst sich
ausschließlich mit ihren sprachinternen Funktionen, z. B. der Bezug zum
Sprecher/Schreiber bzw. Hörer/Leser. Die Einbeziehung von sprachexternen
Zwecken bei der Verwendung der Personaldeixis findet man bei Graefen
1997. Anhand von wissenschaftlichen Texten zeigt sie, wie die
Personaldeixeis des Sprechers in textkommentierenden Sprechhandlungen
verwendet werden, und zwar wenn ein Autor explizite Orientierungshilfen
wie Zusammenfassungen und Ankündigungen formulieren bzw. über seine
Planungen und Entscheidungen sprechen will. Meine Arbeit setzt auch bei
den sprachexternen Verwendungszwecken der Personaldeixis an und will
ihre Konstanz überprüfen, und zwar in verschiedenen Textarten, hier
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wissenschaftliche Artikel und Zeitungskolumnen. Da die Arbeit konfrontativ
angelegt ist, werden auch Aussagen über übereinzelsprachliche Ergebnisse,
zumindest was das hier zu untersuchende Sprachenpaar Deutsch und
Arabisch angeht, über die Leistung von Personaldeixeis angestrebt.
0.2. Ziele und Aufbau der Arbeit
Sprachmittel bzw. lexikalische Mittel können für sprachexterne und
sprachinterne Zwecke verwendet werden. Während sprachinterne Zwecke
sprachbezogen sind, d. h. sie beziehen sich auf den Aufbau einer Sprache,
das durch die Organisationsform dieser Sprache geleistet wird (Ehlich 1982:
4), leiten sich sprachexterne Zwecke aus den verschiedenen
gesellschaftlichen Zwecken ab, zu denen die Sprache verwendet werden
kann. Die Arbeit will sprachinterne und sprachexterne Zwecke der
Personaldeixeis behandeln. Das erfolgt anhand eines deutschen und
arabischen Korpus aus wissenschaftlichen Artikeln und Kolumnen. Die
Untersuchung der sprachinternen bzw. sprachexternen Funktionen der
Personaldeixis in zwei verschiedenen Textarten dient zur Verifizierung der
Hypothese der Arbeit, ob die Funktionen der Personaldeixis je nach Textart
variieren. Die Arbeit setzt sich also zweierlei Ziele, und zwar:
1. Die Funktionen der Personaldeixis sowohl im Deutschen als auch im
Arabischen beim sprachlichen Handeln anhand des Korpus zu
erforschen, sowohl auf der Ebene des Textes, als auch auf der Ebene
der verschiedenen Textarten.
2. Die Ergebnisse der Analyse im Deutschen mit denen im Arabischen
zu vergleichen, um möglich Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede
herauszufinden, was formale und semantische charakteristika und die
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Leistung der Personaldeixeis im jeweiligen Handlungszusammenhang
anbetrifft.
Ausgehend von dieser Zielsetzung ist die Arbeit in einer Einleitung und
sechs Kapiteln gegliedert. In der Einleitung erfolgen die Abgrenzung und
Bestimmung des Themas und der Untersuchungsmethode sowie eine
Skizzierung der Ziele und des Aufbaues der Arbeit. Dazu wird das Korpus
vorgestellt und einige technische Hinweise und solche bezüglich der
Transliteration erwähnt.
Im 1. Kapitel werden Dimensionen und Formen sprachlichen Handelns
behandelt. Mit den Dimensionen sprachlichen Handelns sind die Vorgänge
gemeint, die in den Aktanten beim Handeln ablaufen. Sie sind also mentale
Faktoren, von denen Handlungen abhängen und umfassen die Komponente:
Wissensraum, Mechanismen des Wahrnehmens, des Glaubens, des
Bewertens und der Motivation. Unter den Formen sprachlichen Handelns
werden wichtige Termini und Kategorien der Funktionalen Pragmatik
behandelt, und zwar: Prozeduren, das fünf Felder-Konzept von Ehlich,
Sprechhandlung, Handlungsmuster, sprachinterne und sprachexterne
Zwecke, Sprechsituation und Diskurs vs. Text. Dazu wird ein Vergleich
zwischen homileischen und institutionellen Handlungsformen gezogen,
was für die vorliegende Arbeit von großer Relevanz ist, da die Arbeit sich
mit zwei institutionellen Textarten beschäftigt .
Im 2. Kapitel wird ein Überblick über den Begriff Deixis bei Bühler und in
einigen neueren Deixis-Auffassungen angeboten. Dann wird auf die
Grenzziehung zwischen Personaldeixis und den Begriffen Pronomen im
Deutschen und ضممير ÃamÐr (Pronomen) und أسممماا اارما ’asmā’ ’al-’išāra
(Demonstrativnomen) im Arabischen eingegangen. Danach wird eine
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funktionale Kategorisierung der Personaldeixis dargestellt, indem die
Personaldeixeis als Element des Zeigfeldes behandelt werden. Anschließend
wird die Handlungsqualität der Personaldeixis erörtert. Das erfolgt im Rahmen
der Funktionalen Pragmatik. Dabei werden die Grundlagen und
Beschreibungsinstrumentarien dieser Theorie vorgestellt.
Das 3. Kapitel befasst sich mit der handlungstheoretischen Bestimmung von
Text und dem Vergleich zwischen institutionellen und außerinstitutionellen
Texten. Danach wird auf Kolumnen und wissenschaftliche Artikel als
institutionelle Textarten eingegangen. Aus diesen zwei Textarten stammen
nämlich die Belege des zu untersuchenden Korpus. Die Beschaffenheit beider
Textarten spiegelt sich bei der Analyse der textexternen Zwecke, die durch die
Personaldeixeis realisiert werden können.
Das 4. Kapitel enthält die Analyse der Personaldeixeis als Mittel zur
Realisierung von sprachinternen und -externen Zwecken in den zwei Textarten
wissenschaftlicher Artikel und Kolumne sowohl im Deutschen als auch im
Arabischen. Dabei werden die Korpusbelege in beiden Sprachen formal
betrachtet, dann folgt eine funktionale Analyse der Korpusbelege im Deutschen
und Arabischen, indem die Personaldeixeis auf der Ebene des Textes in fünf
Konstellationen analysiert werden. Danach wird die textartspezifische
Verwendung der Personaldeixeis behandelt, wobei die Personaldeixeis in den
beiden Textarten, also wissenschaftlicher Artikel und Kolumne in beiden
Sprachen untersucht werden.
Die formale, semantische und pragmatische Beschreibung der Personaldeixeis,
sowie ihre Leistung auf der Ebene des Textes und der beiden Textarten werden
für beide Sprachen parallel erfolgen. Daher werden im 5. Kapitel die in Bezug
auf beide Sprachen gewonnenen Ergebnisse einander gegenübergestellt, um
Kon- bzw. Divergenzen durch den direkten Kontrast herauszukristallisieren.
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Das Ziel ist dabei, übereinzelsprachliche charateristika der Personaldeixeis,
besonders was sprachexterne Zwecke anbelangt, ans Licht zu bringen.
Im 6. Kapitel werden die Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst. Zum Schluss
kommt das Literaturverzeichnis.
0.3. Vorgehensweise und theoretischer Rahmen
Die vorliegende Arbeit versteht sich als eine konfrontative Studie, in der
eine bilaterale2 Vorgehensweise als themengerecht betrachtet und praktiziert
wird. Dabei fungieren die Personaldeixeis als tertium comparationis und
werden sowohl im Deutschen als auch im Arabischen untersucht.
Ausgehend von der Definition der Personaldeixeis werden die dazu
gehörenden Elemente in beiden Sprachen bestimmt und an ihnen werden die
einzelnen Analyseschritte entweder parallel oder sukzessiv durchgeführt.
Die jeweilige Analysekategorie gilt dann als Vergleichgrundlage und wird
an beiden Sprachen angewandt. Wie oben erwähnt, wird in einem
gesonderten Kapitel (Kapitel 5) die Ergebnisse des Vergleichs in der Form
einer direkten Gegenüberstellung beider Sprachen gebündelt angeboten, um
Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede zu unterstreichen.
An dieser Stelle genügt nur der Hinweis, dass die Arbeit im Rahmen der
Funktionalen Pragmatik die Funktionen der Personaldeixis beim
sprachlichen Handeln analysieren will. Später wird auf die Theorie und ihre
Relevanz für die Ziele der Arbeit ausführlicher eingegangen. Die Analyse
erfolgt anhand eines Korpus aus wissenschaftlichen Artikeln und Kolumnen.
Durch die Wahl der zwei Textarten will die Arbeit der Frage nachgehen