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العنوان
Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades
المؤلف
Reem ,Mohamed Ibrahim El Sayed Etman
هيئة الاعداد
مشرف / Moustafa Maher
باحث / Reem Mohamed Ibrahim El Sayed Etman
الموضوع
Wolframs Parzival. Eine Interpretation-
تاريخ النشر
2009
عدد الصفحات
404.p:
اللغة
الألمانية
الدرجة
الدكتوراه
التخصص
اللغة واللسانيات
تاريخ الإجازة
1/1/2009
مكان الإجازة
جامعة عين شمس - كلية التمريض - Germanistik
الفهرس
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Abstract

Im ersten Kapitel wurde ein kurzer Überblick über die Entstehung und das Aufblühen der arabisch-islamischen Kultur im Mittelalter gegeben. Das arabisch islamische Reich umfasste etwa zwei Drittel der damals bekannten Welt. Es erstreckte sich über Marokko bis nach Persien, Indien und Sizilien. Auf der iberischen Halbinsel in Spanien herrschte sogar ein arabisch-islamisches Kalifat.
In den neu erworbenen Gebieten siedelten sich die Araber friedlich und in gutem Einvernehmen mit ihren Untertanen. Ihr Verhalten gegenüber den Völkern, mit denen sie jahrhundertelang zusammenleben sollten, zeichnete sich durch eine Mischung von Demut und Großmut aus. Anders als die Barbaren, die in Europa in das römische Weltreich eindrangen, und anders als die Mongolen im Mittleren Osten, barbarisierte der Araber die Gebiete, die er erobert hatte nicht, sondern trat an den neuen Kulturen mit großer Offenheit, Respekt und Toleranz heran. Die Araber nahmen die insässige Kultur auf und es begann ein geistiger Gärungsprozess, der Jahrhunderte angedauert hat. Die arabisch-islamische Kultur vermischte sich mit vielfältigen Elementen der indischen, syrischen, persischen, koptischen und nestorianischen Gedankenwelt und Kunst. Daher kann man behaupten, dass der arabischen Kultur ein synthetischer Charakter zugrunde liegt. Es ist den Arabern zu verdanken, dass die antike Philosophie und Wissenschaft weiter vermittelt wurde und der westlichen Kultur erhalten blieb. Die philosophischen und wissenschaftlichen Schriften der großen Meister des Altertums wurden aus dem Griechischen ins Arabische übersetzt. Der Beitrag der Araber beschränkte sich jedoch nicht auf die bloße Überlieferung des geistigen Besitzes der Antike, sondern die arabischen Gelehrten und Kommentatoren erwiesen sich als schöpferisch und originell. Die Araber übersetzten und kommentierten den Corpus des römischen und hellenistischen Wissens und vermittelten es weiter an die Europäer. Und so begann das goldene Zeitalter der arabisch-islamischen Kultur. Die arabischen Wissenschaftler waren auf den Gebieten Mathematik, Astronomie, Medizin, Physik, Geografie und Philosophie führend. Man kann sagen, dass sie die Lehrmeister des Abendlandes waren. In Bagdad, wo die arabische Kultur ihren Höhepunkt während der Regierungszeit der Abbasiden erreichte, ordneten die Kalifen mit ihrem phänomenalen Interesse an der Gelehrsamkeit und Wissenschaft an, dass bei guten Arbeiten keine Kosten gespart werden sollten.
Die arabisch-islamische Kultur hatte einen mannigfaltigen Einfluss auf das europäische Mittelalter. Spuren der arabisch-islamischen Kultur machten sich auf das Denken, Schaffen und Leben der Europäer bemerkbar. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie es überhaupt zum Kontakt zwischen den Europäern und der arabisch-islamischen Welt kam. Es ist das im Herzen von Europa errichtete arabische Kalifat, die Kreuzzüge und der Handel, der den Okzident und Orient in Berührung brachte.
Das Omaijaden Kalifat in Spanien förderte das kulturelle Leben des Landes. Cordoba wurde zu einem Mittelpunkt der islamischen Bildung und Wissenschaft. Die islamischen Universitäten in Spanien wurden von Studenten und Gelehrten aus allen Ländern Europas aufgesucht. In manchen Städten Europas blühte eine rege Übersetzertätigkeit, wobei die arabischen Werke in die dem Abendland zugänglichen Sprachen, meist ins Lateinische, übertragen wurden. Unter diesen Städten ragte der christliche Hof in Sizilien besonders hervor, und die Stadt Toledo, eine der damaligen Nahtstelle zwischen der westlichen und der europäischen Kultur. Dort wurde der Koran im 12. Jahrhundert in die lateinische Sprache übersetzt. Selbst die abendländischen Staatsherren im 12. Jahrhundert zeigten großes Interesse an der arabischen Wissenschaft und Philosophie und spornten an der Schule von Toledo die Arbeit der Übersetzung arabischer philosophischer und wissenschaftlicher Schriften in westeuropäische Sprachen an. Die Schule von Toledo oder die Stadt Toledo ist eng mit Wolfram von Eschenbach verbunden. Wolfram berichtet uns, dass sein Gralsepos von einem gewissen Kyot inspiriert wurde. Kyot de Provence habe selber die Gralserzählung von einer arabischen Quelle überzogen, von einem islamischen Gelehrten namens Flegetanis, der in der Wissenschaft der Sterne bewandert war.